Holistische Gesundheit


Ganzheit

Die modernere Medizin reduziert den Menschen nicht nur auf seinen Körper und die Funktion seiner einzelnen Teile, sondern erkennt den Menschen in seiner Ganzheit (holistisch = ganzheitlich) - ein Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele. Ein beseelter Körper, der in seine Umwelt eingebettet ist; ferner, dass dies im wechselseitigen Austausch geschieht. Auch in der ganzheitlichen Beratung findet dies Berücksichtigung.

 

Diese Sichtweise prägt auch die (positive) Psychologie und sozialpädagogische Arbeit: sind unsere Gedanken oder unsere Sicht auf die Dinge positiv, so ist auch unser Geist klar und der Körper kraftvoll, fit und entspannt. Sind unsere Gedanken hingegegen angstvoll, verdichten Gefühle unseren Körper und dieser ist angespannt.

 

Systemische Familientherapie und Aufstellungsarbeit

Der ganzheitliche Ansatz findet sich auch in der systemischen (Familien-)Therapie.

In der systemischen Arbeit werden alle Prozesse als Prozesse in der Zeit verstanden - somit wird Entwicklung bzw. Veränderung stets als möglich angenommen. Es gilt, darin zu begleiten, für sich nützliche, hilfreiche Schritte zu finden, um gut in der Zukunft zurechtzukommen. 
Sowohl in der Gegenwart als auch der Zukunft sowie der Vergangenheit gilt es, Systeme wahrzunehmen und mit diesen zu arbeiten (innerpsychische und interpersonelle Systeme).

 

Virginia Satir gilt nicht nur als eine Pionieren der heutigen Familientherapie, sondern legte auch die Grundsteine zur Weiterentwicklung der Aufstellungsarbeit.

Sie ging davon aus, dass der Körper oder das Selbst, alles, was geschieht, von Anfang an speichert, und dass der Körper entscheidet, welche dieser Erfahrungen im Bewusstsein verbleiben und welche im Unbewußten aufgehoben werden. Sie sah es als Ziel ihrer therapeutischen Arbeit, über Empfindungen des Körpers unbewusste Informationen über die Geschichte von Personen und Familien wieder zugänglich zu machen, so dass der Mensch Klarheit gewinnen und für ein neues Lernen frei werden kann (Stangl, 2021).
 

Ganzheitliches Wissen in der Heilkunst

Ganzheitliches Wissen ist auch in den alten vedischen Schriften essentieller Bestandteil.

Der Ayurveda (Wissen vom Leben) beschreibt, als eine weit über 5000 Jahre alte (medizinische) Heilkunst, die heute insbesondere in Indien, Nepal und Sri Lanka Anwendung findet, das Leben als Einheit aus Körper, Sinnen, Verstand und Seele. Die fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft, Äther/Raum) spielen hierbei eine besondere Bedeutung. Neben dem Ayurveda spricht auch die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) von "einer den Körper durchdringenden kosmischen Energie". Prana oder Chi gelten als wesentliche Ströme, um die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers zu erhalten und zu aktivieren.

 

Schamanismus

Im Schamanismus ist die Wechselbeziehung zwischen den Elementen, zwischen Gedanken, Gefühlen und der Auswirkung auf unseren Körper sowie auf (Familien-)Systeme nicht neu, sondern profundes Grundverständnis der schamanischen Lebens-, Denk- und Heilweise.

Schamanische Heilarbeit ist hierbei eine wertvolle Brücke und ergänzt medizinische bzw. wissenschaftliche Sicht- und Herangehensweisen durch ein tieferes Verständnis für innere Muster, Glaubenssätze und die Einbettung in und Auswirkung auf Systeme.

So dient auch Aufstellungsarbeit, als eine uralte schamanische Technik, die heute in verschiedenen systemischen Beratungskontexten Anwendung findet, dem Sichtbarmachen von Energien, um ein neues Verständnis über das eigene Leben zu erhalten und dies zu durchfühlen.